Nun sitze ich hier also am Arbeitstisch, auf meinem unbequemen grünen Holzstuhl, der mich immer an meine verstorbene Patentante erinnert und schreibe meinen zweiten Jahresrückblog. Diesmal also über das Jahr 2021. Eigentlich sollte dieses epische Stück von einem Blogartikel bereits am 20.12.2021 gemeinsam mit vielen anderen fleißigen Bloggern veröffentlicht werden. Sympatexter alias Judith Peters hat wieder zur gemeinsamen Blogparade Blog like nobody is reading  aufgerufen.

Für mich ist es eine schöne Tradition, einen Blick zurückzuwerfen auf das vergangene Jahr. Denn gerade mit Kindern rennt die Zeit wie verrückt! Und nicht nur die Zeit – während Anfang Januar die kleine Ruby langsam vom Vier- zum Zweibeiner wird, gibt es in diesem besagten 2021 eine wahre Entwicklungsexplosion! Ihre kleinen Hirnsynapsen entwickeln sich in Lichtgeschwindigkeit, saugen alles auf was sie von ihrer Umgebung lernen kann.

Ein grandioses Beispiel an Neuroplastizität! Was ist denn das? Nicht nur spannend, sondern ab sofort mein neues Arbeitsgebiet am Olympiastützpunkt in Heidelberg. Raus aus der Mamawelt, zurück an den Arbeitsplatz. Das fordert auch mein Bordcomputer Gehirn wieder zur Umstellung, Neurstrukturierung und Organisation auf. Schwierig, dabei dem eigenen Mantra  MOVE, PAUSE, SMILE  gerecht zu bleiben.

Gönn dir mal ein Päuschen, predige ich in meinen Yogastunden und proklamiere dabei das achtsame Leben. Schwubst haste nicht gesehen rutscht man selbst ab in die alte Routine – wird schnelllebig und atemlos, vergisst die Päuschen und das Miteinander. Da hilft nur noch die Handbremse ziehen!

Und das gelingt mir erst am Ende des Jahres! Ich beschließe also meinen Jahresrückblog erst jetzt im neuen Jahr 2022 zu schreiben. Nun aber von Anfang an:

 

Das neue Jahr startet bereits mit dicken Schädel, dank meiner drei bezaubernden Schwestern! Ruby Rockstar Rakete hat kein Erbarmen bezüglich meines benebelten Geistes! Immerhin ist heute ihr Geburtstag! Gott sei Dank ist sie noch klein und fordert ihren Geburtstagskuchen nicht ein. Den habe ich leider vor lauter Cocktailtrinkerei vollkommen vergessen!

Damit verdiene ich mir direkt am ersten Tag des neuen Jahres den Preis für die Mutter des Jahres!

Nun ja, ein paar Jahre habe ich wohl noch Zeit, bevor sie realisiert das nicht jeden Tag Geburtstag sein kann. Solange aber die kindliche Unwissenheit vorherrscht, nutze ich die Gunst der Stunde und backe eben am Tag danach. Ganz mit der guten Absicht es im nächsten Jahr besser zu machen!

Apropos Absichten und gute Vorsätze  – da beginnt mein Angetrauter nun also tatsächlich mit dem Frühjahresputz oder besser gesagt Alles muss raus. Selbst Schuld, habe ich ihm nicht zu Weihnachten ein Buch von Ausmistexpertin MariKon geschenkt?

Weniger ist mehr!

Damit liegen wir voll im Trend der reduzierten, nachhaltigen Lebensweise. Also gibts erstmal nichts zu bechweren, wenn er anfängt täglich ein Stück auszusortieren. Doch halt – ist es nicht SEIN guter Vorsatz zu reduzieren? Weshalb liegt dann in der großen Kiste  MEIN Hab und Gut? Ganz schön unhyggelig!

Deutsches Hygge mit yogischem Geschmäckle

Letztes Jahr Lagom – das schwedische Glück und dieses Jahr der dänische Trend rund um Kuscheldecken und Kerzenschein? 2022 lehrt mich, das dieses Hygge-Wow mehr ist also nur eine Ikea- Einrichtungsshow!

Es geht um Gemütlichkeit, um herzliche Momente; eine Atmosphäre mit Wärme und Liebe, in der man das Gute im Leben zusammen mit lieben Leuten genießen kann. Natürlich unter Berücksichtigung der aktuellen Corona Regelungen! Doch bevor der 3G- Wahnsinn Geselligkeit und Auslauf bestimmt, genieße ich meine Hygge Momente mit meinen Lieben in vollen Zügen:

Frau Holle schüttelt Schneeflöckchen

Es schneit – und wie! Die Draußen-Kinder  erleben den Wald, die Wiesen und Felder auf eine neue Weise. Schnee schmeckt nicht nur gut, sondern bringt auch viel Spaß! Auf dem Schlitten die Berge runtersausen; Schneeengel, Igloo und Schneemann bauen; oder einfach nur durch den Wald schlendern während über uns Frau Holle Schneeflöckchen, Weißröckchen singt.

Der bewegte Arbeitsplatz

Corona bindet uns vor den Bildschirm. Um dem beruflichen Blaulicht entgegenzuwirken werden die winterlichen und ersten Sonnenstrahlen des Frühlings genutzt: Balkonien wird zum Arbeitsplatz; meine Montessori Früherziehung hilft mir flexible Sitzpostitionen einzunehmen.

Mit gutem Beispiel voran – was ich predige wird eigenen Routine; ein Hauptgewinn für meine eigenen Hygge-Momente am Arbeitsplatz:

  • Arbeite im Stehen, Sitzen, Liegen
  • mache Päuschen – warum dabei nicht tanzend in Bewegung kommen?
  • heute schon gelacht?
  • Atme durch & zwar mehrmals am Tag!

Sinnfreiheit bringt Spaß

Frühling ist Schrebergartenzeit. Dieses Jahr mit einem großen Projekt: Der Baum muss weg! Weshalb also nicht wochenlang mit einer Handsäge, Schaufel und Spaten das gute Stück absägen, ausgraben? Natürlich gehts schneller mit Werkzeug aus dem Baumarkt. Doch wo bleibt der Spaß – nicht nur für Henry? Auch die großen Jungs genießen die mühsame Ausgrabung des Baumschatzes. Der Weg ist das Ziel. Das Projekt Baum verbindet und schafft, was Muckibude nicht nur während Coronazeiten nicht bieten kann – eine hyggelige Zeit!

Family & Friends 

Corona ist auch 2021 präsent und diktiert unsere sozialen Kontakte. Die Impfung erscheint wie ein Türöffner zurück in die Welt mit Familie und Freunden. Mein Mann als echter Home-Office-Hengst hat leider als junger, gesunder Mensch kein Recht auf ein goldenen Schuss aus der Isolation. So werden zu Beginn des Impfmarathons neue Merkmale zum Privileg in die Freiheit.

Endlich dürfen dann aber auch wir unsere Lieben besuchen und Freunde in den Arm nehmen. Schätzen lernen, was lange nicht möglich war: 

Gemeinsame Spieleabende und Ausflüge mit Freunden, Besuche bei der Familie und Reisen ins nahe Ausland. 

Plötzlich wieder möglich durch die Impfung 1 -2 – 3…

Die 3G – Gewohnheit oder Mieser: biste schon, hattest du oder musst du noch? All das für wunderbare Hygge-Zeiten!

Hurra, wir kaufen ein Haus!?

Der Traum der eigenen vier Wänden: Garten, Platz und Wohlfühloase, Kindergarten nah und möglichst im nahem Umkreis zu Altbekanntem. Wie bei so viele andere junge Menschen sind die Träume groß, der Geldbeutel eher klein. Und plötzlich steht es da, ein Haus, bereit von uns bewohnt zu werden, einzutauchen ins deutsche Spießbürgertum. Noch nie im Leben hatte ich Schulden – und plötzlich ein riesengroßer Haufen. Da stellt sich die Frage:

Wache ich nun jeden Morgen auf und zähle meine roten Zahlen?

Gott sei Dank sind wir Menschen Gewohnheitstiere und gut im Vergessen. Da steht ja einem Leben als Goldfisch – gerade noch den Schuldenberg im Blick, beim nächsten Flossenschlag schon alles vergessen – nix mehr im Wege!

Wir freuen uns auf das was kommt! Denn auch das Haus verspricht Hygge Momente vom Feinsten, die gelebt und geliebt werden möchten!

Skifoan

Der König der Berge ist für mich ein Synonym für Hygge Momente vom Feinsten. Schon als Kind habe ich die Berge, vor allem im Winter geliebt. Verrückt nach Skifahren: Draußen-Sport mit atemberaubenden Naturschauspiel, Geschwindigkeits-Rausch und Powder-Erlebnisse wie über den Wolken fliegen. Apres-Ski, ganz ohne Hütten-Gaudi und Anton aus Tirol! Vielmehr Kaminfeuer und Hüttenspiele, Raclette mit ganzem Käselaib und Pizza aus dem Steinofen. Familie und Freunde, Wein und Geselligkeit.

Alle diese Hygge-Momente möchte ich mit meiner Familie teilen. Also ab zum König der Berge und rauf auf die Ski. Dieses Jahr sind die Jungs dran: Ein australischer Skinewbie und ein vierjähriger Zappelclown. Beide im Intensivkurs am Hang, am Zauberteppich, Hände auf die Knie und mit Pizzatechnik den Berg hinunter. Wer bremst verliert oder wird hoffentlich vom Skilehrer aufgefangen, denkt der Kleine. Nach vier Tagen gleich mal alleine die schwarze Piste das sollte möglich sein, sagt sich der Große. 

Es sind definitiv erste Hygge-Momente mit Muskelkater als Skifahrerbelohnung. 

Vergnügnen und Arbeit in einem Satz?

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!

So hieß es doch, der altbewährte Slogan, der einen klaren Cut zwischen 40+- Stundenwoche und Friede, Freude, Sause macht. Was aber, wenn du dein Leben so ausrichtest, das die Arbeit zum Vergnügen wird und du tatsächlich wählen kannst, wie du dein Geld verdienst?

Ein Ding der Unmöglichkeit? Pippi Langstrumpf macht sich die Welt, wie es ihr gefällt – wieso du nicht auch? Dieses Jahr wähle ich, setzte meine Arbeitszeit so zusammen, wie es für mich richtig, gewinnbringend und schön ist.  Vielleicht werde ich davon nicht gerade reich und berühmt, aber dennoch steigt mein Hygge-Wonnemeter auf dem Weg zur Arbeitsstätte und zurück. Es ist viel los in meiner Arbeitswoche, die oft auch nicht am Freitag endet (wenn du bis zum Ende dieses Jahresrückblogs liest, erfährst du mehr über meine Arbeitswelt 2021). Organisation und ein guter familiärer Rückhalt  lassen jedoch zu, das Arbeit zum Vergnügen wird! DANKE

Das sind sie also, meine Hygge-Wohlfühlmomente 2021! Irgendwie ganz schön yogisch dieser nordische Trend, dessen Ursprung in dem Substantiv hu – Sinn, Gedanke zu finden ist.

Da sind sich die alten Inder und Nordlichter irgendwie einig:

 Lebe nachdenklich und schaue sorgfältig was dir selbst Gut tut!

Wahnsinn – ohne Worte

Doch 2021 bringt nicht nur Hygge, sonder ganz viel Wahnsinn:  Dr. Jekyll & Mister Hyde, wie Himmel und Hölle und dennoch irgendwie immer noch großartig, erwähnensswert und erinnerungswürdig: 

 

Bei Wind und Wetter

Radfahren, das ist nicht Meins! Seit ich denken kann, ist jeder noch so kleine Hügel zu groß, jeder andere Radler schneller, egal ob leichtes Sportrad oder oller Klepper, der Zweiradesel und ich werden keine Freunde. Doch ich bin MOVER und Mutter! Es gibt wenig Zeit um die Seele baumeln zu lassen, Luft tanken, abschalten und Akku aufladen. Deshalb etabliere ich mir meine Me-Zeit radelnd an der frischen Luft. 

Bei Wind und Regen, sogar bei Schnee steige ich aufs Radel und trete in die Pedalen. Weg von jeglicher Form des Ehrgeizes schnell von A nach B zu kommen, räume ich genug Zeit in den vollen Tag, um gemütlich auf den Rad vor mich hinzudödeln. Egal wer mich da überholt und wie anstrengend der Hügel auch sein mag, es ist meine Zeit. 

Immer wieder nehme ich neue Routen, um mit offenen Augen durchs Leben zu radeln und mich berieseln zu lassen. Hin und wieder mit einem guten Podcast im Ohr schmuzelnd oder sogar manchmal lachend sehe ich, eingemummelt in dicke Hosen, Jacken und Mützen bestimmt verrückt aus! 

Verrückt im Schneetreiben, beim Sommergewitter oder Hebrststurm in den Sattel steigen. Nicht dem Wetter trotzen, sondern es erleben und mit ihm sein. So erlebe ich diese Extreme nicht nur als Ungemütlich, sondern finde Gefallen an den Launen der Natur. Ein Wahnsinn diese Hassliebe mit mir und dem Rad.

 

Backe, Backe – Rundschleifen, Schwaden und Genießen!

Nachhaltig, gesundes Selfmade-Brot, ein Wahnsinns-Hobby zwischen Kindern, Arbeit und alltäglichem Chaos. Der erste Biss verspricht jedoch, dass sich die lange Arbeit am Stück Teig lohnt. Für einen Freestyle-Koch mit Pie mal Daumen Maßstab wie mich, keine leichte Augabe. Denn das Brot braucht Liebe, Exaktheit und Technik.

Der Moment der Wahrheit: Schieb in den Ofen rein – staune wie sich der Teighaufen hebt und Fluff ins Gebäck zaubert! Oder eben auch nicht, dann sieht der Teigklumpen eher aus, wie ein Stück Kuhfladen, der einsinkt und sich in die Breite zieht. Übung macht aber doch bekanntlich den Meister und direkt aufgeben gibt’s nicht! So wird am Timemanagement und der Falt- und Rundschleiftechnik gefeilt, bis das Brot stabil im Ofen aufgeht.

Trotz extra Wahnsinn ein Hygge-Moment der Kopf und Magen beglückt und an manchen Tagen werden sogar Freunde mit einem guten Stück Extra-Brot beschenkt.

Happy Feet

Schuhe sind eine Investition, sagte mein Mann einmal, um seinen Schuhfaible zu erklären. Als Therapeutin war mir schon lange klar:

Happy Feet, happy Me! Fußgesundheit beginnt am Schuh!

Tatsächlich lebte ich bisher nicht auf großem Schuh. Ganz im Gegenteil, eher in viel zu Kleinem. Das Jahr 2021 steht unter dem Motto Neues probieren für mehr Hygge! Weshalb auch nicht mal ein Schuhwechsel?

Dieser neue Trend, die Barfußmode, kein hässlicher Zehentreter oder Ökoschlappen. Functional Footwear für glückliche Füße und gesunde Körper! Ja, Gesundheit wird überall groß geschrieben, doch unsere Füße parken wir in engen, dick besohlten, schlecht belüfteten Schuhen bewegungslos verendend.  Kein Wunder das Freund Fuß als Antwort nur noch faul im Plattfuß hängt, die Zehen vor Enge krallt und der dicke Onkel sich kampflos zum zweiten Zeh neigt bei diesen schlechten Aussichten!

Kommt mit meinem Sohn auf den Spielplatz: Schuhe aus, da wird das nackte Barfußvergnügen zelebriert! Auch Mama gönnt ihren Füßen sensorisches Vergnügen beim motorischen Ausflug. Sand,  Matsch, Erde ,Gras und Stein -alles will erlebt sein. Unzählige Rezeptoren in der Fußsohle, in den Fußwurzelgelenken, Sensoren der vielen großen und kleinen Fußmuskeln alle erleben ein Rausch an Informationsvielfalt und feiern ihre Freiheit!

Schnell wird klar, diese Feeling brauche ich immer. Barfußschuhe werden getestet und langsam wird umgestellt, bis schließlich sogar der Winterstiefel angepasst wird. Nicht nur mein ausgeprägter Hallux neigt sich langsam wieder zur physiologischen Form, mein Fuß hebt sich voll Spannung wie von Geisterhand, ohne Einlege-stützhilfe! Und meine langjährigen Knieschmerzen erblassen vor lauter Fußvergnügung. Das alles durch Barfuß? Vielleicht schon, oder auch nicht – jedenfalls fühlt sich diese Zehenfreiheit wahnsinnig gut an!

Badespaß mit Nudeln – früh übt sich wer ein Haifisch sein möchte

Sobald es das Wetter zulässt nutzen wir jede freie Minute an und ins Wasser zu kommen. Egal ob Matschküche auf dem Spielplatz, Flußläufe, Seen oder Schwimmbäder, als bekennende Wasserratten finden wir überall unser Spaß! Ausgezogen und rein ins Vergnügen – aber doch nicht in Deutschland! Freierkörperkult von annodazumal wird nicht überall mit offenen Augen toleriert. Heute trägt Kind Badesachen, am Besten von Kopf bis Fuß! So werde ich schon mit kritischen Blicken betrachtet, wenn meine Kinder in knapper Swimmwear in die Wasserwogen springen. Noch verständnisloser ist das Publikum, wenn sie sehen, wie beide Kinder nur mit Nudel unter den Achseln und Schwimmbrett durchs Wasser flitzen. Wo sind die Schwimmflügel für die Kleinen? Zugegeben, es sieht wild aus, wie immer ein Kind im Wasser versinkt und nur mit Mamas Oktopusarm wieder an die Oberfläche kommt. Anstrengung, 360° Augen und volle Aufmerksamkeit meinerseits, erlauben den Kids jedoch, das Wasser richtig kennenzulernen und ihre eigenen Grenzen einzuschätzen.

Nach kurzer Zeit können beide Kinder die Nudel sinnvoll nutzen, sie trägt sie durchs Wasser, vorsichtig lernen sie wo sie stehen können. Tauchen wird spielerisch immer weiter und tiefer. Springe, toben und schweben im Wasser macht kompetent und selbständig.

Kroatien oder, wie überwinde ich ÖSterreich?

Somerferien in Kroatien. Voll postivier Gedanken steigen wir früh morgens ins Auto. Die Kinder schlafen, wir haben genug Proviant und Entertainment um die Fahrt zu überbrücken. Lange Pausen und eine Übernachtung sollen die lange Reise erleichtern. Also ab gen Süden, München liegt hinteruns bevor die Kinder zum Frühstück auf den Rücksitzen erwachen. Doch dann kommt es knübbeldick, denn wir haben die Rechnung ohne die ÖSterreicher gemacht.

Das Land mit den vielen Tunnel hält uns fest. Es rollt nichts  voran, außer HenrysFrühstück – das ergiesst sich über den kompletten Kindersitz. Als Steuerfrau, kann ich die stinkende Verantwortung guten Gewissens Papa übegeben. Das ist also der Status Quo: 15 Stunden für schlappe – knappe 600 Kilometer zu viert im vollgekotzten Auto. Durchaus lehrreich so eine Autofahrt: Henry kann nun in Flaschen pinkeln

Alle Jahre wieder – der Tannenbaum- Konflikt

Was ist die beste Lösung, wenn es alle Jahre wieder, um den Tannenbaum geht? Egal ob Insta oder lokale Zeitungsberichte – es scheint das Tannenbaum-Dilema geht nicht nur mir als Yogi nahe. Welcher soll es denn nun sein – wer die Wahl hat hat die Qual:

  1. Tannenbaum fällen? 
  2. Tanne im Topf?
  3. Plastik-Tänsche 

Dieses Jahr entscheiden wir uns für eine wahnsinnig, hyggelige Lösung. Der Weihnachtsbaum wird zusammen auf dem Feld gesucht und gefällt, denn Baumfällarbeiten liegen dieses Jahr bei den männlichen Familienmitgliedern hoch im Trend.

 Für die nächsten Jahre streben wir aber eine nachhaltigere Lösung an! Oma machts vor: Der Weihnachtsbaum aus Holz und Stahl. Ziemlich cool und stylisch, dennoch fehlt der wunderbare Nadelduft. Die abgefallenen Nadeln am Ende der weihnachtlichen Beschehrungszeit bleibt hierbei jedoch aus. Saubere Sache so eine Variante!

So viel Wahnsinn, viel Umstellungen und Neues. Aber Anders kann ja auch ganz schön Hygge sein – denke ich und räume nicht nur die engen Schuhe ins Regal, schmeiße meine Kinder ins tiefe Wasser und etabiere Radelzeit. Auch beruflich wird angepasst, optimiert, Neues probiert. 

Vom lebenslangen Lernen bis zur Freiheit seine Arbeitswelt für sich zu gestalten

Mein Geist steht nicht oft still, auch im Jahr 2021 nicht! Neben Machen, Fühlen, Erleben, brenne ich für neues Wissen. Ich bekenne mich als echter NERD zum Thema Mensch, Gesundheit und Mindset.  Auslernen bedeutet Stillstand, und es gibt noch so viel zu erfahren, erleben. Wissenssammler und Erleber wie ich, werden oft schräg angeschaut, wenn sie -schon wieder- eine Fortbildung besuchen, neue Bücher anschaffen oder einfach fragen und suchen. Sicherlich ist es für die Mitmenschen ganz schön anstrengend. Mein Mann fordert eine Lernpause nach vollbrachtem Master Studium. Leider hat er alles an mir geheiratet, nunmal auch diesen Nerd-Anteil in mir, der unbedingt gestillt werden muss.

Ein Wink des Schiksals, der mich vom Körperheiler zum ganzheitlichen Menschenbetrachter gemacht hat. Im Fokus liegt nun auch das Gehirn mit seinen unfassbaren Fähigkeiten und Möglichkeiten. Und es passt so gut in jeden meiner Arbeitsbereiche, denn der Körper und Gehirn sind nicht voneinander zu trennen.

Neuro – WAS?

Unser Gehirn ist formbar und das bis ins hohe Alter! Gibt’s nicht, sagt die alte Fraktion denn – um das zu lernen bin ich schon zu alt!

Falsch gedacht, oder eben nicht gedacht, denn Neuroplastizität gibt’s tatsächlich. Ein Klavierspieler spezialisiert sein Gehirn und den Körper: Sowohl die Fingerfertigkeit als auch die dafür notwendigen Hirnareale werden zu Höchstleistung angetrieben. Eine junge Mutter stellt Körper und Geist voll und ganz auf die Hege und Pflege des Nachwuchses ein, indem sie Hirnareale aktiviert, die volle Sicherheit gewährleisten. Das Use it or loose it- Prinzip entscheidet das ruhiggestellte Körperteile oder ungenutze Fertigkeiten  im Gehirn-Aktivitäts-Ranking weniger Beachtung geschenkt wird und deshalb deaktiviert oder runtergefahren werden. Mühsam gepaukte Vokabeln werden nicht mehr in Erinnerung kommen, wenn  die Sprache nicht regelmäßig genutzt wird.

Das und noch soviel mehr kann unser Gehirn. Meine Arbeitsweise als Therapeutin und Yogalehrerin wird durch diesen neurobasierten Ansatz verändert!. Und genau zum richtigen Zeitpunkt, denn Corona fordert neue Wege zu gehen:

Online-Boom macht Selbständig!

Corona mit seinen Wellen, mal ganz präsent, immer da und zwischendurch vergessen. Gerade in meiner Arbeit als Therapeutin, als Yogalehrerin und Dozentin bleibe ich im engen Kontakt.

Doch Corona zeigt mir, es geht auch anders! Niemals für möglich gehalten, entstehen plötzlich Arbeitsweisen, die anders, neu und wahnsinnig spannend sind:

#fittereeinalsraus ist das Motto von Rugby Bremen. Denn auch wenn das Training auf dem Platz und die Spiele momentan nicht möglich sind, bleiben die Rugger in Bewegung! Dafür haben sie mit mir genau die richtige MoverIn gefunden!

Jede Woche gibt’s ein neues, spannendes Video mit Bewegungsaufgaben, mit neuen Skills und Challenges! Dabei wird nicht nur viel bewegt und gelacht, sondern auch viel Wissenwertes erlebt, erfahren und vermittelt.

Hier seht ihr ein paar Stundenthemen im Überblick:

  • Von Kopf bis Fuß
  • Happy Hips
  • Starke Mitte ballern
  • #bisdierüberaucht
  • Bewegung auf engstem Raum

Für mich der Start in eine neue Variante des Trainings, der Therapie, der Wissensvermittlung! Inspiriert durch diese Sessions, finde ich Gefallen an Online. Ich beginnt meine eigenen Seminare #schlauerreinalsraus zu halten. Als Sporttherapeutin informiere ich über Verletzungen, Überlastungen und Erste Hilfe Maßnahmen. Was ist Schmerz und wie kann ich Ihn beeinflussen. Wie komme ich schnell wieder zurück zum Sport?

Online Wissensvermittlung ist der richtige Weg, um auch während Corona seine neuroplastischen Gehirnverbindungen am Laufen zu halten! Neben Fachvorträgen in Sportverbänden, darf ich im Berfusverband der Yogalehrer mein anatomisches Wissen weitergeben. In einer Talkrunde auf Instagram stehe ich Rede und Antwort zum wissenschaftlichen Hintergrund der Neuroathletik und zum Thema Mobility. Online boomt und ich stecke mittendrin. 

Vorsichtig wage ich mich auch im therapeutischen Bereich vor die Kamera. Online Therapie, geht das denn? Kritiker hinterfragen diese Form der therapeutischen Intervention. Therapie ohne Anfassen? Endlich ein triftiger Grund weg von der Behandlungsliege, rein in die Atkivität zu kommen. Bereits nach kurzer Zeit feiere ich Online: Der Patient wird vom Voyeur zum Akteur. Er MUSS selbstwirksam, aufmerksam und ganzheitlich werden. 

Körperbau am Ende der Zivilisation

Schonmal in Lemgo gewesen? Tatsächlich eine Reise, wie ans Ende der Welt. Lange habe ich mich auf die Fortbildung Human Development gefreut: Statuskorrektur, Stabilisation und Bewegungsoptimierung anhand von neuromuskulärer Neuprogrammierung. Das uns noch viel mehr kann Körperbau Lemgo! Fachlich Wissen nerden, durch Selbsterfahrung neue Techniken erleben. Mein beruflicher Horizont wird ganz weit! Zudem treffen sich hier Gleichgesinnte, die Bewegung feiern und leben. Auf einer Wellenlänge lachen, fachsimpeln, ergänzen wir uns gegenseitig mit unserem Wissen und Gedanken.

Körperbau hilft kleine und große Eitelkeiten und Scham entgültig beiseite zu werfen: Geübt wird ohne T-Shirt auf der Trainingsfläche. Nach zwei Geburten mit großen Narben, hängender Haut und funktionslosen Bauchmuskeln eine echte Überwindung. Unfassbar stolz bin ich als Mama zweier Kinder und was mein Körper geleistet hat. Lemgo lehrt mich, Oberflächigkeiten sind fehl am Platz!

Was sonst noch geschah in der Arbeitswelt

Yoga für Mama & Schwimmen für Baby

Meine Kurse Yoga in der Schwangerschaft und Yoga nach Geburt sind weiter gut besucht. Es bereitet riesige Freude Mütter in dieser besonderen Zeit zu begleiten. 2021 bringe ich nun auch die Babys in Bewegung. In Zusammenarbeit mit der Schwimmschule Wasserwelten schaffe ich ein bewegtes Angebot für Mutter (oder auch Vater) und Kind. Das bestehende Wassersportkonzept  ist kreativ auf fundiert auf Entwicklung und Kompetenzschulung der jeweiligen Alterstufe ausgerichtet. Neben erfahren, erleben und ausprobieren für die Babys werden aber auch Ängste, Sorgen und Unsicherheiten der Eltern abgebaut. Passend zum Motto Move.Pause.Smile entstehen magische Wassermomente. Eltern werden kompetente Begleiter, Helfer und Mitspieler im Wasser mit ihren kleinen Blubberfröschen und Kugelfischen.

Road to Paris

Ein völlig neues Arbeitsgebiet erwartet mich bei meiner Rückkehr am Olympiastützpunkt in Heidelberg. Vor den Kindern arbeitete ich hier in einer 50% Festanstellung als Physiotherapeutin. An der Bank betreute ich viele verschiedene Athleten im tägliche Training, im Rehaprozess und rund um die Wettkämpfe. Nach Abschluss meines Masterstudiums 2020 und meiner Spezialisierung im neurozentrierten Training eröffnete sich ein neues Aufgabenfeld. Bereits zwischen den Kindern arbeitete ich mehr und mehr im aktiven Therapie- und Trainingsbereich. Und nun also ein eigenes, total neues Arbeitsgebiet!

Im neurozentrierten Trainung und der Therapie eröffnene sich neue Möglichkeiten um leistungsoptimierend, individuell Unterstützung auf dem Weg nach Paris zu bieten. Zunächst aber heißt es Aufklärungsarbeit und Angebote für Sportler und Trainer zu stellen und Kollegen empfänglich für eine gemeinsame Zusammenarbeit zu gewinnnen. Denn neu, anders und etwas strange ist es schon, wenn ein Ringer mit Augenklappe auf ein kleines Stöckchen schaut oder eine Schwimmergruppe gemeinsam im Takt des Metronoms den Kopf wie indische Bollywoodtänzer bewegen.

Non scholae, sed vitae discimus

Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir.

Mein Anspruch ist mehr zu vermitteln als nur die Basics in Manuelle, Hydro- oder Sporttherapie. Manche meiner Studenten verdrehen genervt die Augen. Sie möchten gerne eine Allzwecklösung für körperliche Beschwerden. Mit DER Therapiemaßnahme, die optimalerweise immer funktioniert. 

Alles geht, nix muss, vieles kann oder eben nicht. 

Ganz schön frustrierend, wenn Student vor lauter Methoden, Evidenz versus Best Pratice den Heilungsbaum nicht mehr sieht! Rückblickend war auch ich ganz auf Muskeln, Knochen und Gelenke fixiert. Erst mit den Jahren öffnet sich der Horizont, das anatomische Wunder Mensch mit seinen vielen Facetten.

Wieso also nicht schonmal ein wenig vorgreifen und den Horizont öffnen für einen Blick in die große weite Welt der Therapie!

 

und zwischendurch ein bisschen OHM

Yoga ist ein fester Bestandteil meines Lebens geworden. Es beeinflusst mich tagtäglich in meinem Sein und in meinen Handlungen. Nicht immer klappt alles auf yogisch, gutem Weg. Doch mein Leben ist jetzt voll von achtsamen Momenten und innerer Reflexion. Weniger Selbstkritisch, verständnisvoller für Lebenslagen, die auch mal nicht rund laufen. 

Und genau das ist es, was ich verusche in meinene Yogastunden zu transportieren. Außerdem soll Yoga Spaß machen und auffordern den Körper und Geist in Bewegung zu bringen. Meine Stunden sind ein bunter Mix aus körperlichen, geistigen und auch spirituellen Themen. Selten korrigiere ich, sondern lasse meine Yoginis erfahren, spüren und selbstwirksam lernen. Denn wie oft ist denn tatsächlich eine Bewegung oder ein Gedanke falsch, verwerflich und schädlich? Oft sind wir gefangen in unseren DU-SOLLST-NICHT Mustern, Erfahrungen oder DAS-KANN-NICHT-GUT-SEIN Glaubenssätzen.

Barrieren einreißend, wird in meinen Yogastunden das Knie über den Fuß geschoben – ey tut ja doch gar nicht weh! – oder auch mal ein negativer Gedanke zu Ende gedacht! Es wird bewegt und mal bewusst nicht bewegt. Meine Schüler sagen, dein Yoga ist anders – 

Anders ist nicht falsch, sondern nur eine Variante die auch ganz schön gut sein kann…

2021 war wieder ein ereignisreiches, spannendes aber auch sehr anstrengendes Jahr! Zwischen Familie und Job jonglieren, sich selbst und seine Lieben nicht aus den Augen verlieren, das zehrt und kostet viel Kraft. Und so sagt der kleine Yogi in mir gegen Ende: 

Es ist in Ordnung, wenn du erschöpft bist, dir alles über den Kof wächst und du gerne einfach mal den Pause Knopf drücken möchtest. 

Wie lange diese Pause dauert, oder welche Erkenntnisse, Veränderungen dadurch entstehen, das wird sich mit der Zeit zeigen….

Am Ende ist Hygge eben ein Gefühl und kein Ikea Einrichtungstrend!