Ist das Jahr denn nicht schon verrückt genug? Wieso beginne ich denn nun auch noch zu bloggen? Ein neues Brand, zwei Abschlüsse und zusätzlich noch ein Haufen Fortbildungen? Reicht es denn nicht gerade erst wieder Mutter geworden zu sein? Hey Tilla chill doch mal! Dieses 2020 steht doch im Zeichen von Besinnen, sich Zurückziehen – wir bleiben Zuhause! – nicht nur wegen einer gewissen Pandemie mit dem Namen eines leckeren mexikanischen Bieres! Greta Thunberg fordert uns auf Flugzeuge und Autos stehen zu lassen und in der Elternzeit brauche ich doch sowieso nicht arbeiten! Das gehört sich nicht! Eine Mutter ist voll und ganz für ihre Kinder da! Go or No-Go? Was sagt den die Etikette im Jahre 2020 zur Heirat ohne Namenswechsel? Und überhaupt, weshalb nenne ich mich denn auf meiner Webseite dennoch Tilla Armstrong?

2020 du denkwürdiges, verrücktes, schönes und beängstigendes Jahr! Für mich ein Jahr, in dem privat, beruflich und weltweit Geschichte geschrieben wurde…..

Julia Engelman

Ruby Rockstar Rakete – Ein Feuerwerk zu Beginn des Jahres!

Wie kann ein Jahr schöner beginnen, als mit der Geburt der eigenen Tochter! Ruby Matilda Armstrong kommt (gerade noch so) am 01.01.2020 zur Welt. Der Weg bis sie endlich in meinem Arm liegt war lang, schmerzhaft und nervenaufreibend. Nach einer Woche Krankenhaus, mit Ungewissheit und Sorgen, dann wieder eine schwierige Geburt. Aber all das verblasst ganz schnell, wenn dein Baby in deinem Arm liegt! Nach neun langen Monaten, die man zu zweit bewältigt hat, ist sie endlich da!

Ruby Rokstart Rakete

01.01.2020 Ruby

Die ersten Minuten, Stunden und Tage stehen dann ganz im Sinne des Kennenlernens. In unserem Falle natürlich nicht nur das Kennenlernen mit Mama und Papa, sondern auch mit Henry. Wie wird er auf seine kleine Schwester reagieren? Wird er eifersüchtig sein? Können wir die Liebe, die wir bisher einem Kind gegeben haben auf zwei verteilen? Ein guter Einstieg: Ruby hat ein riesengroßes Feuerwehrauto für Henry mitgebracht (ein grandioser „Bestechungstip“!).

Rubys Geschenk für Henry

Das erste Annähern zwischen Bruder und Schwester ist dann dennoch sehr vorsichtig. So richtig spannend ist sie halt noch nicht, das kleine Ding das da auf Mama liegt. Außerdem weiterhin Unverständnis, weshalb Mama so lange im Krankenhaus bleibt und warum sie nur unter Schmerzen aufstehen kann. Die Zeit nach der Geburt wird zur Geduldsprobe, ausharren, liegenbleiben, verordnete Bettruhe!

Das Wochenbett – Ausruhen kannst du morgen!

Nicht umsonst heißt diese erste Zeit Wochenbett! Da ist jetzt dieser kleine neue Erdling, der alle Aufmerksamkeit auf sich zieht und Hilfe, Zuwendung und Liebe braucht. Da vergisst man schon schnell mal, was Mutter geleistet hat und was auf sie in Zukunft (in die sie mit Vollgas reingeschmissen wird!) zukommt. Erholung und Eingewöhnung in die Rolle als Muttertier ist leider nicht so wirklich möglich!

Andere Kulturen andere Sitten: In Indien wird die Mutter gefeiert! Sie wird richtig verwöhnt nach der Geburt! Zweimal täglich bekommt sie Ölmassagen, um die Rückbildung zu fördern, um ihre eine Auszeit zu erlauben und ihren bisher geleisteten Kraftakt zu würdigen.

Bei uns Westis schickt Mama aus dem Kreissaal das erste Whatsapp Bild des Babys, um es kurz danach auf Insta oder Facebook hochzuladen! Die Familienbande kommt auch sofort vorbei. Genauso wie Freunde, Nachbarn und und und …

Sobald die Familie daheim ist, geht die Besucherflut weiter! Am Besten auch noch zum Kaffee und Kuchen (Selbstgebackenes,natürlich!). Aus einem kurzen Besuch werden dann schon auch mal 4 Stunden!

Liebe Mamas, sag auch mal NEIN! Ich habe mir das erlaubt! Bei Kind Nummer zwei, haben wir Momente genossen, Ruhe und Zeit für das Leben zu viert zelebriert.

Zeit zu Dritt. Ausruhen, Ankommen, Genießen. Heidelberg im Januar 2020

„Nach 6-8 Wochen ist das Wochenbett ja dann auch rum, da kann die Frau dann auch wieder funktionieren!“

Ein Druck-schluss, der dich als Mama ganz schön blöd aussehen lässt, wenn du dann doch noch nicht soweit bist. Aber auf gehts Mutti, reiß dich zusammen und werde deiner Rolle gerecht! Immerhin hat Oma das auch schon gewuppt und vor ihr viele viele andere Generationen!

Baby Blues bis Postpartale Depression – Modetrend der Ersten-Welt-Muttis?

Wenn nach der Geburt die Hormone verrückt spielen und die Emotionen überkochen ist das bekannt und erlaubt. Was aber, wenn Verstimmungen, Emotionale Ausbrüche und Krisen anhalten? Dafür gibt es viele Gründe:

  • Überforderung
  • traumatische Erlebnisse während der Geburt
  • Probleme sich in die Mutterrolle einzufinden
  • Ängste
  • körperliche Veränderungen

…die Liste ist lang! Absurderweise bleibt es in der Gesellschaft ein Tabuthema, immerhin  hält man doch das neue kleine Glück in den Händen! In Gesprächen stelle ich jedoch fest, das es viele Mütter mit ähnliche Sorgen, Zweifeln, Ängsten und Problemen gibt. Vergeblich ist anfangs jedoch  die Suche nach einer spezialisierten Anlaufstelle und kompetenter Hilfe.

„Was uns nicht umbringt, macht uns nur stärker!“

So ähnlich sagte anno dazumal meine Oma. Ist es denn wirklich eine Frage der Generation? Sind wir Mamas von Heute nicht tough genug, vielleicht sogar verwöhnt und verweichlicht? Ist das Jammern auf hohem Niveau? Machen wir um diese ganze Kinderkriegerei ein zu großes Tamtam?

DU DARFST! Als Mama….

müde sein, Ängste haben, hilflos, verloren und mit Allem überfordert sein! Denn jede Mama weiß, so schön es ist, das Leben mit den Lütten, die Sonne scheint nicht jeden Tag!

So schön kann Ruhe sein! Ruby Frühjahr 2020

1000 & 1 schlaflose Nächte – Wenn der Pups quer hängt, Zähne plagen und Träume wecken….

Der Schlaf von Eltern ist in den ersten 6 Jahren massiv gestört! Das heißt also in unserem Falle bei zwei Kindern 12 Jahre (ohhh noooo!)? Ich erinnere mich noch wie ich stolz verkündete: „Herny schläft jetzt durch!“ – Heute lache ich darüber (denn jetzt weiß ich es besser!) irgendetwas stört den Schlaf der Monkeys immer!

Deshalb wird Ruby im Bett gefüttert bis sie einschläft und auch die Eingewöhnung in ihr Babybett sparen wir uns – wohlwissend, das die kleinen Wurzelzwerge sowieso bald wieder in der Bettritze liegen. Denn wie Magneten zieht es sie immer wieder unter Mutters‘ Fittiche!

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Eltern reloaded 2.0

Irgendwie wird man beim zweiten Kind aber doch deutlich entspannter! Auf dem Spielplatz muss man nicht, aka Rasenmähermutter, hinterher durch die Krabbelröhre. Erstmal geht man davon aus, das der Knirps auf der anderes Seite wieder rauskommt! Auch lächelt man müde über die Probleme der Erstimütter: Ein Kind morgens anziehen, mit ihm einkaufen oder gar schwimmen gehen….irgendwie schaukelt man Alles:

  1. Pezziball zum Einschlafen: Wie konnte ich es vergessen! Die nächtlichen Stunden, wippend auf dem Gymnastikball, im Halbschlaf, hoffnungsvoll das der Wurm vor einem selbst einschläft!
  2. Windel wechseln²: Bei Kind eins zelerbiert, mit lustigen Kinderliedern begleitet, entwickelt sich das Pampern nun zur lästigen Dauerbeschäftigung!
  3. Stillen: Hat nichts mehr mit Stille und Zweisamkeit zu tun! Kind eins fordert genau jetzt das neuste Rabe Socke Buch vorgelesen zu bekommen!
  4. Zwei Kinder anziehen und ins Auto packen: Wenn alle angeschnallt sitzen ist das Muttertier schweißgebadet!

Multitasking Mom, Frühjahr 2020

Und genau da läuft auf der anderen Straßenseite diese unbefleckte Erstimama an dir vorbei und lächelt dir zu, als wäre sie eine Verbündete ( – abwarten Liebes, genieße deine Freiheit und Ruhe!). Manchmal hilft einfach nur Augen schließen auf Durchzug schalten und sich in sein LaLeLu-Land wünschen! Dort wo es keine Kinder gibt…..

Das ist übrigens nicht Henry!

Corona #WirbleibenZuhause –  der erste Lockdown: Wie Mütter erfinderisch werden! 

Und dann ist Corona da! Bereits vor Verkündung des ersten Lockdowns gehen wir auf Abstand. So richtig klar ist da nicht was gerade passiert. Als dann aber die Tagesmutter zumacht und auch der Spielplatz geschlossen wird, fühlt sich das dann alles ganz schön surreal an! Mein erster Einkauf im Supermarkt mit Maske, Menschen die einem auf der Straße aus dem Weg gehen – die ersten Schritte in einer veränderten Welt! 

Erster Ausflug in die Öffentlichkeit, Corona 2020

Was tun aber, mit zwei kleinen Kindern daheim, die diese Situation nicht verstehen. Henry fragt immer wieder, weshalb er nicht mit seinen Freunden spielen darf und weshalb wir nicht auf den Spielplatz gehen. Ruby bekommt noch nicht viel mit? Babyschwimmen, erste Kontakte mit anderen Kindern und ein freundliches Lächeln (jetzt nur noch durch die Maske!!) fallen erstmal für sie aus. 

Gut, da muss Muttern erfinderisch werden! Es wird gebacken, gekocht, gebastelt! Von Keksen, Kuchen und Muffins über Gnoccis, und Spätzle bis zu lustigen Klopapier Tieren! Diese Tiere werden eine Art signature Geschenk in diesem verrückten Jahr: Henry entscheidet, welches Tier die jeweilige Person bekommt und zusammen wird es dann gebastelt! 

Wir sind viel unterwegs und lernen unser schönes Heidelberg mit seiner Umgebung immer besser kennen. Gott sei Dank geht es anderen Eltern genauso. Inspirationen für neue Ausflüge in der Natur werden ausgetauscht! Wir spazieren durch Wälder und über Wiesen, waten durch Bachläufe und picknicken überall wo es uns gefällt. Henry lernt Brennnesseln und Brombeeren kennen ( outsch!), hört Spechte klopfen und sieht Eichhörnchen durch die Äste turnen. Ruby liebt Bäume anschauen, im Gras liegen und Gänseblümchen zerreißen! 

Das ist der Moment, in dem ich auch Dankbar bin für Corona! Dankbar, meinen Kindern die Natur zeigen zu können. Dankbar, weiterhin die Möglichkeit zu haben aus dem Haus zu dürfen. Dankbar, Zeit für meine Kinder zu haben und gesund zu sein. 

In anderen Ländern sitzen ganze Familien eingesperrt in ihren Wohnungen. Sorgen sich um ihre Lieben auf den Intensivstationen. Sorgen sich um ihre Existenz, weil sie vielleicht in einem Land zu Hause sind, das ihnen nicht versucht den Rücken zu stützen. 

Mein Partner ist in Kurzarbeit, er sitzt in unserem Gästezimmer, das wir kurzerhand in unser Homeoffice  umfunktionieren. Es ist nicht einfach für uns. Finanziell sind wir noch  sicher. Dennoch kreist die Frage im Hinterkopf, wie lange dieser Zustand anhält, wie lange auf  Sparflamme leben? Gleichzeitig ist diese häusliche Arbeitssituation  nich ganz einfach! Meetings, in denen ein Kind durch das Bild huscht, oder im Nebenzimmer das Baby kreischt. Papa ist da, aber irgendwie auch nicht da! 

Flexibel bleiben, auch bei Gegenwind!

 Wir bleiben zuversichtlich Uns geht es gut! 

Ein Abschluss kommt selten alleine – Master of Sports Physiotherapy & Yogalehrer Ausbildungen

Die heiße Prüfungsphase mit einem großen, kleinen Monkey und einem Babymonkey! Wieso habe ich mir über diese Tatsache vorab keine Gedanken gemacht? Kommt Zeit kommt Rat? Und weshalb bilde ich mich überhaupt ständig fort? Viele solcher Fragen wurden mir gestellt (und stellte ich mir selbst auch immer wieder!).

In Vino veritas! Jeden Abend aufs Neue! Januar-November 2020

Lange Zeit habe ich mir überlegt, ob ich nach meiner Physiotherapie Ausbildung und dem berufsbegleitenden Bachelorstudium eine weitere akademische Ausbildung beginnen soll. Weshalb, in Deutschland ist es sowieso ausreichend eine Ausbildung zu machen!

Physiotherapie in Deutschland –  Mittelalter grüßt Dinosaurier!

Was ist los in den systemrelevanten Pflegeberufen? Deutschland, so führend und fortschrittlich in Industrie aber auch in der medizinischen Forschung und Arbeit, hängt hier noch im Mittelalter fest! Weltweit studieren Hebammen, Krankenschwestern und eben auch Physiotherapeuten. Viele Physiotherapeuten haben in ihrem Land sogar den Direktzugang zum Patienten ohne Umweg über den Arzt! Ob das nun gut oder schlecht ist lass ich an dieser Stelle mal dahingestellt….

Physiotherapie Deutschland 2020

Ich möchte mein Patienten mit dem bestmöglichen Wissen, Therapien und Methoden behandeln können! Das ist mein Wunsch wie ich meine Berufung ausüben möchte. Mir war klar, das ich dafür nicht nur ein bisschen, sondern weit über den Tellerrand blicken musste. Eben in diesen Ländern, in denen unser Beruf einen anderen Stellenwert einnimmt, in einem Studiengang, der mich mit Wissen versorgt, aber mir auch internationale Expertise gibt.

Master in Sportsphysiotherapy –  Tea Time at Bath University

Einen Master in einer fremden Sprache, und dazu noch in England, einem Land in dem akademische Titel nicht einfach so aus dem Ärmel geschüttelt werden…..Die ersten Jahre waren frustrierend, meine Bewertungen reichten gerade so zum bestehen und ich musste für jede Hausarbeit Stunden um Stunden opfern! Eine befreundete Ärztin und ein Dozent an einer anderen englischen Universität beruhigten mich, hohe Bewertungen sind  im englischen akademischen System nicht an der Tagesordnung. Umso mehr freue ich mich, das die Beurteilungen und Noten zum Ende des Studiums immer besser werden!

Work in progress....

Work in progress…. das Gästezimmer wird zum Homeoffice

Und dann der Endspurt in diesem besonderen Jahr! Gott sei Dank,  war die Datenerhebung bereits 2019 passiert. Viele meiner Kommilitonen konnten nun keine experimentellen Daten aufgrund der jeweiligen Coronaregelungen  ihres Lands erheben!! Ich aber befand mich bereits im Dschungel der Daten und Statistiken. Hoffnungslos verloren! Was macht Studentin von heute (die besonders schlau sein möchte…) – klar  outsourcen! Lass doch jemand der das versteht diesen unleidigen Job erledigen! Smarte Idee, leider verstand ich am Schluss von der Auswertung nur Bahnhof! Also wieder tagelang auf’s Sitzfleisch und SPPS verstehen, reinfuchsen, Begeisterung finden (wohl nie!)! Am Ende hat sich der ganze Streß gelohnt, denn meine Thesis ist mein bestes Stück meiner ganzen Studienarbeiten! 

Was bringt mir das jetzt nun diese Fortbilderei? Meine manuellen Fähigkeiten habe ich nicht erweitert, auch der Direktkontakt bleibt mir weiterhin verwehrt. Aber ich habe tolle Kollegen kennengelernt, ein Netzwerk das mich über die Grenzen hinaus weltweit bereichert. Mein Handwerk  kann ich nun ergänzen mit wissenschaftlichem Knowhow. Und dabei geht es immer um evidenzbasierte Physiotherapie, die derzeit bestmöglichen Methoden kombinieren mit dem eminenten Wissen und den Wünschen des Patienten.

Ein Schnaps mit Ruby auf mein bestandenes Studium

Ein Schnaps mit Ruby auf mein bestandenes Studium…Heidelberg 12.00 Uhr Mittagessen

Aber wieso denn nun auch noch eine Yoga Ausbildung!

Gut, ich liebe es bunte Leggings zu tragen! Bin jedoch leider nach meiner Rugby Karriere nicht der beweglichste Stern am Himmel! Und überhaupt, die Yogis schweben ja sowieso alle in irgendeinem anderen Universum. Meditation – joah: Ruhe als Mutti super, wichtig, wünschenswert! Achtsamkeit! Für mich? Wann? – Und muss das denn alles im unbequemen Schneidersitz sein?

Ich gestehe, zu Beginn der Ausbildung habe ich auch ein Haufen Vorurteile und viele Klischees werden voll erfüllt!  Im Kreis, an den Händen haltend, bildet sich ein Energiefeld und wir treten in Kontakt mit dem Universum ….?! Vielleicht bin ich hier doch zu agnostisch veranlagt, oder aber einfach noch nicht feinstofflich (ein Wort, das unser Lehrer immer gerne nutzt) genug!

Authentisch, singend zum Yogalehrer! 

Über die Jahre finde ich jedoch meine Platz in der Gruppe. Belebend, mitreißend, frisch und authentisch seien meine Stunden, so das Feedback meiner Yoga Community. Authentisch – bei diesem Wort sehe ich irgendwie Rot! Weshalb? Ich weiß es nicht, ich finde es so aufgesetzt! Authentisch öffne ich dann mein Herz und erzähle von meiner Abneigung gegen das Singen! Ich mag meine Sing-Stimme nicht sonderlich, obgleich sie seit ich Kinder habe und ständig Lieder trällere deutlich schöner geworden ist (gar engelsgleich ..). Außerdem höre ich nicht sonderlich gerne Musik ( SWR3 geht gerade so!) und bin auch nicht sonderlich musikalisch! Zudem singe ich prinzipiell irgendetwas, anstatt die richtigen Texte! Ein echt authentisches Geständnis meiner Schwäche also, finde ich! Umso erstaunlicher, das ich in meiner Prüfungsstunde  am Ende der Ausbildung ein Mantra singe!

Yogalehrerprüfung Online, April 2020

DAS alles kann Yoga!?

Was hat also diese Weiterbildung mit mir gemacht? Feinstofflich  bin ich immer noch nicht geworden, auch bleibe ich weiter hier auf der Erde und lasse das Universum Universum sein! Aber der Wechsel zwischen Bewegung und Pause, zwischen Laut und Leise, im Hier und Jetzt leben, sich aber auch ganz bewusst ausklingen aus dem Alltagstrott. Lernen den Fokus zu lenken, zum Körper, zur Atmung. Aber auch weg vom Körperlichen gehen und auf sein Befinden hören. Glaubenssätze und Paradigmen hinterfragen, Emotionen zu und gehen lassen!

Vrikshasana Der Baum – Bleib Standhaft! Sommer 2020 in Bötzingen

Wow, ganz schön viel! Und das alles kann Yoga? Sind doch nur 90 Minuten auf der Matte sitzend, stehend, die Welt auf dem Kopf im herabschauenden Hund betrachtend…Je länger diese Reise geht, desto klarer wird mir, das es eben sehr viel mehr ist dieser Yoga (ja er ist Männlich, obgleich mehrheitlich Frauen ihn in Deutschland praktizieren!) –  das du wirklich zum Yogini  (Yoga Schüler) wirst, wenn du versuchst den Yoga in dein Alltag reinzulassen! Und das ist es, was mich begeistert:

Der Yoga fängt auf der Matte an, aber dort hört er nicht auf!

Yoga ist ein Weg, eine Reise. Er fordert auf  das Leben in die Hand zu nehmen, es zu gestalten, bestimmend zum Positiven verändern. Natürlich ist auch hier nicht immer alles Friede Freude, Sonnenschein! Doch je tiefer ich in diese yogische Welt mit ihren Ideen und ihrem Glauben eintauche, desto mehr finde ich Gefallen daran. Noch mehr, ich bin davon überzeugt das:

Jeder Mensch braucht ein bisschen Yoga im Leben!

Unser Leben ist so schnell! Wie auf einer Achterbahn erlebt man Höhen und Tiefen und bevor man es bemerkt, ist die Fahrt wieder vorbei! Keine Frage, ich liebe Achterbahn fahren und ich möchte auf keinen Fall aussteigen! Gelegentlich ein Gang runterschalten, sich umschauen und den Ausblick, den Moment genießen – darum geht es!

Mama & Me Online Yoga, Auszeit! Frühjahr 2020

Jetzt bin ich also Yogalehrer! Mein Ziel ist es authentisch (🙃) das Leben zu nehmen wie es ist (ohne Reise zum Universum!)! Die Menschen dort wo sie stehen abzuholen und ihnen körperliche, geistige und seelische Momente im Sinne des Yogas zu schenken!

Vom #Händständ zum neuen Brand! – Ein Umdenken

Sunny Side Up – Das ist doch ein Spiegelei! So ähnlich war die erste Reaktion meines Partners auf den Namen meiner neuen Identität (Brand). Und wieso brauche ich das denn nun überhaupt – ein Brand, ein Name für das Baby? Auch das noch und gerade jetzt im Coronajahr!

Mein beruflicher Werdegang hat mich in verschiedene Bereiche mit unterschiedlichen Menschen zusammengeführt! Was diese Menschen alle gemeinsam haben? Den Wunsch auf ein schöne Momente, ohne Schmerzen, in Ruhe, ohne Einschränkungen und Limits! Immer wieder hörte ich: Ach du bist Physiotherapeutin? oder Yoga machst du auch?  Mein Berufsalltag ist so vielschichtig (nicht mal meine Eltern wissen so richtig was ich alles mache!) :

  • Festanstellung und Selbständigkeit als Physio
  • Dozentin an der Uni
  • Beratungen im Bereich betriebliche Gesundheitsförderung
  • Yogalehrerin und Entspannungscoach
  • Neuroathletik Coach
  • (und Mama von zwei Kindern…)

Dieses Jahr dann fällt es mir wie Schuppen von den Augen: Wieso nicht alles verbinden, denn irgendwie sind meine Ziele doch immer die Gleichen! – Im Vordergrund steht es Menschen wieder in Bewegung zu bringen, damit sie glücklich und unbeschwert ihr Leben geniessen können! Hierzu gehört Körper und Geist! Als Dozentin erkläre ich diesen Zusammenhang, wieso versuche ich nicht auch auf einer Plattform mehr Menschen zu erreichen, ihnen das  große Ganze  näherzubringen?

#Händständ – was das auf dem Kopf stehen verändert

#Händständ ein Perspektivenwechsel im Risikogebiet Kroatien 2020 (danach Corona Test!)

Vielleicht hat es aber auch erst klick gemacht als ich mich im Sommer mit Judith Sympatexter Peters und der #händständgäng auf den Kopf gestellt habe. Falls du Selbst noch nie im Händständ gewesen bist, probiere es aus (auch wenn es an der Wand ist!)! Es erfrischt ungemein und die Welt sieht danach (und währenddessen sowieso !) ganz (schön) anders aus!

Auch nach dieser intensiven Trainingszeit, stehe ich heute nicht frei im Handstand! Mal klappt es gut, mal weniger gut – aber ich werde immer besser! Übung macht halt doch den Meister…oder soll ich lieber sagen:

Gut Ding will Weile haben!

Genauso ist es mit Sunny Side Up. Ich habe jetzt erstmal begonnen meine Expertise nach außen zu tragen und zu bündeln.  Wo Sunny Side Up irgendwann stehen wird oder in welche Weise es sich entwickeln wird, ich weiß es nicht! Noch ein Weg auf dem ich mich befinde, der aber noch ein offenes Reiseziel hat! Meine Vision ist es im Handstand zu stehen (vielleicht auch mal kopfüber durch die Gegend laufen – das wäre cool!), bis dahin dokumentiere ich die kleinen Schritte, die kleinen Erfolge aber auch die Niederlagen. Denn ist es nicht viel authentischer (da ist es wieder das Wort!) wieder aufzustehen und die Krone zu richten als gar nicht mehr zu berichten und den Handstand Handstand sein zu lassen!

Was ist meine Vision für Sunny Side Up? Lese darüber mehr im nächsten Kapitel!

Wer will ich sein, was will ich Arbeiten – Lehrkörper und Visionen

Vielleicht stecke ich mitten drin in meiner Midlife Crisis? Nicht nur durch Corona habe ich in diesem Jahr 2020 viel Zeit zum nachdenken und reflektieren. Ich bin jetzt seit über 10 Jahren in meinem Beruf – angekommen. Dachte ich! Sportphysiotherapeutin zu sein macht mir total Spaß! Die Arbeit mit den Athleten, das Mitfiebern und die Vertrautheit die entsteht, wenn man über Jahre miteinander arbeitet.

Die Arbeit als Sportphysio – alles Sonnenschein?! Irgendwo weit draußen auf dem Meer

Dennoch wird mir mehr und mehr bewusst, das es schon Luxusprobleme sind die diese Spezies Mensch hat! Hunderte von Kilo über dem Kopf heben, Kilometerlang durch ein Becken schwimmen oder sich mit einem ovalen Ei die Rübe einhauen. Klar das da die Schulter zwickt, der Rücken ächzt und der Kopf brummt!

Im Sommer habe ich die Gelegenheit einen netten älteren Herren wieder auf die Beine zu helfen. Dreimal die Woche arbeite ich mit ihm. Am Ende unserer gemeinsamen Zeit laufen wir zusammen mit dem Rollator aus seinem Zimmer! Seine neugewonnene Lebensqualität sieht man ihm bei jedem weitern Schritt an!

Heidelberg Sommer 2020

Als Dozentin im Studiengang Physiotherapie der SRH darf ich in diesem verrückten Jahr sogar Präsenzunterricht halten! Zwar mit Maske, aber immerhin kann ich meiner Leidenschaft, Wissen zu vermitteln nachkommen! Die Essenz auf die es mir ankommt, ist auch durch die Maske unmissverständlich: 

Bleibe kritisch, lebe dein Helfersyndrom, befähige deine Patienten aber zur Selbstwirksamkeit!

SRH Hochschule Heidelberg; Präsenzunterricht Bachelor Physiotherapie April 2020

Mein Yogakurs für Schwangere startet dann im Herbst. In zehn Stunden praktizieren wir Yoga. Körperübungen (Asana) und Atemtechniken (Pranayama) die während der Schwangerschaft und Geburt nützlich unterstützend sein sollen. In Wirklichkeit aber bietet dieser Kurs mehr: Wir thematisieren Themen die Schwangere beschäftigen (Veränderungen, Intuition, mentale Stärke…), was sie verunsichert oder was Sorgen bereitet. wir halten schöne Momente fest und stärken die Bindung mit dem Baby. Und auch hier beutelt uns Freund Corona. Flexibel bleiben: Von live auf online umstellen! 

Schwangeren Yoga Kurs im Oktober in Heidelberg Alleine im Raum, verbunden durch Zoom

Sowohl als auch! – Lagom das schwedische Glück

Ich möchte hier nicht Vergleichen, was die bessere oder wichtigere Arbeit ist. Denn bei allen Bereichen geht es eben darum Menschen zu befähigen zufrieden, glücklich und gesund zu sein. Ich möchte die Vision, die ich versuche mit Sunny Side Up zu kreieren in die Welt tragen! In diesem ganz besonderen Jahr 2020 wird mir bewusst, das ich meine Arbeit so gestalten möchte, das ich glücklich dabei bin! Die Schweden haben dafür sogar ein Wort: Lagom! Ein einzelnes Wort, hinter dem sich in Schweden aber ein ganzes Lebensmotto verbirgt! Das ist es was ich aufgreifen möchte: 

Vermitteln, woran ich selbst glaube, wofür ich lebe und was ich liebe! Befähigen und unterstützen, damit Andere ihr Leben so leben können, wie es ihnen gefällt! 

Sowohl als auch!

Ich bin nicht die Physiotherapeutin im Sport, oder die Yogalehrerin. Ich glaube fest daran, das alles irgendwie zusammengehört! Meine Vision für Sunny Side Up endet nicht mit meiner Arbeit! Ich freue mich auf eine Community von Sunny Side Up’ers, die nach dieser Prämisse leben und arbeiten wollen! 

Meer sehen, Sommer 2020 Kroatien

Carnevore vs Herbivore – bewusst Leben,Essen, konsumieren….

Sowohl als auch zieht sich weiter, nicht nur als berufliches Ideal sondern auch in mein Privatleben. Aber wie soll man was auch mit Überzeugung vermitteln, wenn man selbst nicht danach lebt?! Mein Yogalehrer versuchte uns am Ende unserer Ausbildung mit einer Rede für den Veganismus  regelrecht zu bekehren. Der Versuch das Steak madig zu machen, indem er auf provokante Art proklamierte, wie abstoßend widerlich und ekelhaft Fleisch zu fressen ist, ist bei mir irgendwie nicht angekommen! 

Als Kind war ich über lange Zeit eine strenge Vegetarierin! Naja, Fleischsoßen wurden nach  Stückchen gesiebt und Fisch habe ich dennoch gegessen. Neulich sagte mein Sohn dann zu mir Mama ich möchte die armen Schweine nicht mehr essen!  Kurz darauf erklärte ich ihm, das die Mortadella, die er sich gerade Scheibe für Scheibe in sein kleinen Mund geschoben hat, ein Schweinchen war! Es ist aber auch schwer im Leben, wenn die Dinge so gut schmecken! Und dann hilft es noch nicht mal, beim Metzger an der Ecke das Fleisch zu kaufen, denn auf Nachfrage gesteht er, das er sein Fleisch auch vom Großhandel bezieht.

Es muss auch nicht erst Greta Thunberg um die Ecke kommen, um mir zu erzählen, das wir mit unserer schönen Welt umgehen wie mit unserem schlimmsten Feind! Da muss ich nur mal in unser Badezimmer laufen. Erschrocken stelle ich fest wieviel Plastik dort steht:

  • Shampoo und Conditioner (jeweils vier davon, in verschiednen Düften)
  • Duschgel (für Sie, Ihn und die Kinder)
  • Zahnpasta (siehe Duschgel!), Zahnseide und Zahnbürste
  • Deo, Schminke, Haargel, Haarspray…..
  • Creme für Abends, Morgens und Zwischendurch (für Augen und Lippen)
  • …..

Damit soll dieses Jahr Schluss sein! Welche Produkte kann ich denn selber herstellen, auf was verzichten und was ersetzten? Ich beginne Seifen, Deo und Essigreiniger selbst herzustellen. Kaufe Gemüse nur noch beim Bauern unverpackt und backe mein Brot weitgehend selber. Gemüseschalen backe ich im Ofen aus und stelle meine eigenen Soßen und Suppengewürze her und Wurzelreste von Lauchzwiebeln, Paprikasamen und Ingwerknollen werden im Balkonkasten angepflanzt. 

Bewusst versuchen wir unseren Plastikmüll zu reduzieren, kaufen Trockenshampoo und nutzen Stoffbeutel zum einkaufen. In kürzester Zeit ist Licht in den Regalen und Schubladen des Badezimmers  zu sehen und es gibt kaum noch Plastiktüten in der Vorratskammer. 

Und was ist jetzt mit dem Fleischkonsum? Weiterhin essen meine Kinder und mein Partner Fleisch. Auch nicht unbedingt immer das vom Metzger um die Ecke, denn da lacht einem ja auch nicht das fröhliche Chicken Wing an! Mein Fleischkonsum hat sich deutlich reduziert, ich esse einmal, zweimal die Woche Fleisch, auch gerne mal einen Döner – verpackt in Plastik (nur die extra Tüte lasse ich weg!)! 

Carnevore Friends, Me & T-Rex

Meine Kinder haben Holzspielzeugs, aber auch Mickey Mouse und Mini Mouse aus Plastik, die schädliche Batterien haben und schreckliche Geräusche (ohne Pause) von sich geben! Besonders die haben es nämlich unserer Ruby angetan! Wir kaufen neue Kleidung und stöbern auf Flohmärkten und ersteigern gut erhalten gebrauchte Kinderkleidung (momentan nur online). 

König Henry, Plastikkrone August 2020

Abends trinke ich meinen Wein und esse meine Lieblingsschokolade, die vielleicht nicht fair produziert wurde, aber dennoch eben meine Liebste ist! Wir fahren weiterhin Auto und werden, sobald wir dürfen so oft es geht einen Langstreckenflug nach Australien buchen! Damit wir und vor allem Ruby und Henry ihre Verwandten, Oma und Opa, Tanten, Onkel und Cousinen/Cousins sehen können. 

Corona hat uns gezeigt, das wir vielleicht gar nicht so viel brauchen um glücklich zu sein! Ob nun der Himmel blauer, die Meere klarer und Flipper im Hafen hallo ruft, weil eben weniger konsumiert wird weiß ich nicht. Ich glaube aber das wir im Kleinen mit Veränderungen beginnen sollten. Wir müssen niemand bekehren oder ihm Dinge madig machen! Bewusst und nachhaltig Leben ist eine Wahl die jeder selber treffen soll. Jeder bestimmt selber das Ausmaß und den Zeitpunkt!

Elternzeit als Selbständige – Mama Badass Oktopus

Jeder bestimmt selber das Ausmaß und den Zeitpunkt! Nahtlos anknüpfend an das nächste Thema! 

Wie lange bist du denn nun daheim?  

Oder so ähnlich wird man als Jungmutter oft ausgefragt, wenn es ums Thema Elternzeit geht. Ab wann ist es denn nun aber gesellschaftlich in Ordnung  wieder zu arbeiten? Auch hier wieder der Druck-schluss der frischen Mutter, die Zeit mit dem Kind erstmal zu genießen, denn schneller als Mutter schaut sind die Kinder aus dem Haus! Entscheidet sich aber eine Mutter für Kind und Arbeit, wird sie schonmal schräg angeschaut! Besonders die ältere Generation sieht Muttern halt gerne noch hinterm Herd! Aber auch, wenn sich eine Mutter bei anderen Müttern outet, die vollen drei Jahre Elternzeit zu genießen scheint das auch nicht immer angemessen. 

Aber was ist denn nun angemessen? Wie lange sollte denn die Elternzeit sein? Ab wann ist es wieder gesellschaftlich in Ordnung zu arbeiten? 

Als Teilselbständige habe ich mich entschieden, auch während meiner Elternzeit zu arbeiten. Weil mir meine Arbeit Spaß macht, aber auch, weil es die Familienkasse auffüllt. Vor der Geburt von Ruby habe ich mich deshalb mit den Elterngeld Modellen (Elterngeld Plus) auseinandergesetzt. Obwohl es am Ende gar nicht so kompliziert war, wird es einem erstmal nicht leicht gemacht, wenn man den Wunsch äußert, zu arbeiten. 

Mobile Physiotherapie, flexibel bleiben! Frühjahr 2020

Mama Badass

Mit dem Baby im Kinderwagen zwischen Stillen und Schläfchen Patienten behandeln. Meine Hebamme sagt immer, lass das Kind, wenn es schläft an der frischen Luft stehen! Gesagt getan! Bin ich jetzt eine Rabenmutter?

Ruby März 2020, Aus dem Leben einer Selbständigen

Weshalb habe ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich arbeiten möchte und eben nicht nur  Mama sein will? Obwohl ich Mama sein sehr genieße möchte ich auch meinen Beruf, der mir viel Freude bringt weiter ausüben! Ist das nun wieder ein Erste-Welt-Mutti Wunsch? 

Manchmal wünsche ich mir ich hätte acht Arme wie ein Oktopus, mit denen ich viele Dinge gleichzeitig bewältigen kann ohne dafür aufgeben oder abgeben zu müssen.

In einem Tentakel würde ich dann Ruby schaukeln, während im Anderen Henry kuschelt und ich ihm vorlese. Die anderen vier Arme wären beschäftigt mit Patienten behandeln, Essen kochen, Vorlesungen vorbereiten und Haare kämmen. Wahrscheinlich könnte der begabte Oktopode auch in der Online Yogastunde seinen Sohn beruhigen während er werdende Mamas in die Tiefenentspannung führt. Ich kann es leider nicht! Deshalb ist es eben ab und an mal authentisch laut, chaotisch oder es schlüpft plötzlich ein Kind in das Zoom Meeting! 

Corona Hochzeit – Ein D(i)er und drei Armstrongs

Früher habe ich  immer gesagt ich werde nicht heiraten (und keine Kinder bekommen!)! Nun habe ich es also doch getan! Nachdem mein Partner mir bereits vor geraumer Zeit die Fragen der Fragen gestellt hat (klar auf den Knien!), haben wir uns nun kurzerhand entschlossen in diesem denkwürdigen Jahr 2020 zu heiraten! 

Nicht das du mir meine Party vorenthältst….

…denn wenn schon heiraten, dann denn schon richtig mit einer dicken Fete! Wir einigen uns also drauf dieses Jahr das formelle schonmal abzuhaken um dann die Hochzeit im großen Kreis vor allem mit der Verwandtschaft und den Freunden aus Australien zu feiern. 

Eine kleine Feier soll es dann aber doch sein, mit der deutschen Familie, den engsten Freunden. Und danach ein Absacker  mit den Freunden! Aber zuerst noch schnell die Unterschrift geben. Australien ist live per Zoom zugeschaltet als die Standesbeamtin hinter einer dicken Glasscheibe die Zeremonie durchführt. 

Wir haben uns getraut! 

Just Married! August 2020, Heidelberg Standesamt

Das Hochzeitsfoto mit Maske wird definitiv ein ganz besonderen Platz im Familienalbum finden! Dennoch steht weiterhin eine Frage im Raum: 

Wieso behält Tilla ihren Mädchenname Dier, wo sie doch auf ihrer Internetseite schon Armstrong heißt! 

The Armstrong History…..

Gerade bei so einem Name, der mit wunderschöner Musik, Erfolge der Menschheit und übermenschlichem Profi(druffi)sportl in Verbindung gebracht wird! Zudem passt er wie die Faust aufs Auge: Physiotherapie Armstrong  ðŸ’ª – wir machen dich stark!

Der Mädchenname, ein Teil von Di(e)r

Immerhin begleitet mich der Name Dier nun schon eine ganze Weile. Er ist ein wichtiger Teil von mir eine Zugehörigkeit zu meinen Wurzeln und meiner Familie. Ich bin überzeugt, das dieses Loslösen von seinem Mädchennamen nicht nur mir schwerfällt. Ein Doppelname, darüber habe ich nicht eine Sekunde nachgedacht! Das kommt für mich überhaupt nicht in Frage, denn um das Klischee zu bedienen: 

Doppelnamen tragen nur Politikerinnen oder Lehrer!

Beide Berufsgruppen sind durchaus ehrenwert und erfolgreich, aber irgendwie nichts für mich! Jetzt haben meine Eltern sich schon Mühe gegeben mir keinen Zweitnamen zu geben, damit es kurz und knackig bleibt – weshalb soll ich denn dann so eine Bindestrich-Verbindung eingehen? 

Dann lieber doch Armstrong! Den Namen werde ich aber erst zu unserer großen Hochzeit 2021 annehmen. Ganz feierlich, offiziell! Dank Corona ist es schwierig für die australischen Verwandten im nächsten Jahr nach Deutschland einzureisen, deshalb wurde der Termin von 2021 um ein weiteres Jahr verschoben. Genug Zeit also, um mit meinem zukünftigen Namen warmzuwerden und meinen Alten gebührend zu verabschieden! 

Der Schrebergarten – Von grünen Daumen, auf Bäume klettern und Kirschen essen…

Wir sitzen gemütlich auf einer Bank, mitten im Feld. Um uns rum laufen Jogger, Hunde, fahren Räder und in den nahen Schrebergärten arbeiten passionierte Hobbygärtner zwischen den Gartenzwergen.

Endlich ist der Frühling da!

Weiterhin bestimmt Corona unser Leben! Restriktionen, Ausgangssperren und Schließungen der Spielplätze und der Kinderbetreuung. Bisher haben wir uns gut beschäftigt, aber langsam verliert Henry die Lust an Wald, Felder, Wiesen und Bächen. Er möchte Klettern, Sandeln und Neues erleben! 

Wie schön das es die Sozialen Netzwerke gibt! Ich bitte um Hilfe! Und tatsächlich findet sich in unserem Freundeskreis eine gute Seele, die ihren Schrebergarten für uns öffnet! Wir sind unendlich dankbar und freuen uns, gärtnern zu dürfen und einen Rückzugsort zu haben! Henry bekommt seinen eigenen Sandkasten, einen alten Reifen als Schaukel und darf graben, bauen und lernen! 

Gemeinsam legen wir ein kleines Gemüsebeet an und helfen gerne an den Ecken, an denen Hilfe benötigt wird. Henry ist mit Feuereifer dabei! Er hackt (auch leider die falschen Sachen!) und gräbt und pflanzt und gießt! Es ist so schön, zu sehen wie alles wächst und wie wir tatsächlich unsere eigene Ernte essen können! 

Henry hat das Privileg noch vor seinem dritten Geburtstag eine Gurke von einer Zucchini unterscheiden zu können. Er weiß das Brombeeren stacheln haben und Erdbeeren erst gut schmecken, wenn sie rot sind! Er lernt das die MAMAlade nicht aus dem Supermarkt kommt, sondern aus Kirschen vom Baum gemacht wird. Karotten wachsen in der Erde und Tomaten am Strauch! 

Wieviele Kinder haben heutzutage keine Ahnung wie das Gemüse auf dem Teller heißt oder woher es kommt? Wieviele Kinder haben das Privileg einmal in ein Radieschen zu beißen, an dem noch Erde klebt ( gut Henry schmeckt es dennoch nicht!) oder in eine Erdbeere zu beißen, die halb von einem Tier abgenagt wurde? 

Henry kann nicht nur auf Gerüste aus Stahl klettern, sondern sich auch (zwar noch mit etwas Hilfe) wie ein Affe auf ein Baum setzten. Er weiß das im Frühling die Blumen wachsen und im Sommer die Kirschen reif sind. Er sieht die Blätter und Kastanien vom Baum fallen und lernt das die Pflanzen durstig sind, wenn man sie nicht gießt. 

Kirschen pflücken, Henry Sommer 2020

DANKE, das wir diesen Rückzugsort, diese Oase, diese Schule nutzen können! 

Corona #wiederZuhause- Lockdown 2.0 – Oh du Fröhliche

Im Sommer konnte man zeitweise vergessen das es Corona gab!

Umso härter, wenn auch nicht unerwartet, die Neuigkeit im Herbst! Der milde Lockdown oder der Wellenbrecher! Irgendwie glaubt aber doch so keiner daran – hofft auf die erlösende Nachricht eines Impfstoffes! Im Hinterkopf von allen: 

Wie wird Weihnachten gefeiert? 

Und dann ist er da, der totale Lockdown 2.0! Mutter bleibt erstmal pragmatisch und beginnt wieder zu basteln und zu backen! (Denn es sind immer noch leere Klopapier Rollen übrig!) 

Das Kind in mir wird langsam lauter! Mein rationales Erwachsenen-Ich versucht weiterhin Maßnahmen als sinnvoll zu rechtfertigen!

Wirklich?

  1. Mein Sohn darf keinen Laternenumzug mit seiner Gruppe machen, aber Großdemonstrationen sind erlaubt? 
  2. Schwangere dürfen ihren Mann nicht zum regelmäßigen Ultraschall mitnehmen, aber weiterhin darf man sich im auf ein Kaffee um die Ecke treffen? 
  3. Mein Sohn darf im Kindergarten nicht singen und muss in seiner Gruppe bleiben, auf dem Spielplatz trifft er sich dann aber mit den Freunden aus der Bärengruppe und alle schreien lauthals wie die Dinos!? 

Ich könnte natürlich weitere Beispiele aufführen, bei denen sich mir die Sinnhaftigkeit nicht erschließt! Dennoch bin ich kein Corona Leugner!  Im Gegenteil, mich stört es nicht Menschen die mir zu Nahe  kommen anzusprechen! Wir bleiben mit unseren Kontakten vorsichtig und versuchen auch Henry aufzuklären! 

Gerade aber die sozialen Einschränkungen für unsere Kinder, sind als Mutter schwer zu ertragen! Ich frage mich, welche Auswirkungen Corona auf meine Kinder haben wird! Ruby kennt kaum Menschen ohne Masken und sogar bei ihren Verwandten fremdelt sie (obwohl sie aus der Phase schon längst raus ist!). Henry kennt den Kindergarten nur mit Corona -Beschränkungen!

Die sind noch so klein, das werden die alles vergessen! Wie lange werden wir weiterhin mit Einschränkungen leben? Wie werden sie unser soziales Leben beeinflussen? Wohin werden wir uns beruflich Weiterentwickeln müssen

Selten habe ich soviel privaten Einblick in die Leben meiner Mitmenschen bekommen! 

Als Dozentin war ich sehr früh wieder an der Front im Präsenzunterricht! Mit offenen Fenstern unterrichtend und ständig das Desinfektionsmittel bereit! Ein systemrelevanter praktischer Beruf, muss schließlich auch weitgehend auf Online-Unterricht umstellen! 

Meine Studenten, Yogaschüler und Arbeitskollegen zeigten mir (und ich ihnen)  ihr Zuhause. Private Einblicke in Esszimmer, Wohn- und Arbeitszimmer. Kinder die durchs Bild rennen und Hunde die laut bellend die Meetings stören sind inzwischen an der Tagesordnung! 

Wozu morgens überhaupt noch Anziehen, fragt sich da der ein oder andere? Oder dann doch lieber: Oben hui und unten pfui?  Gott sei Dank habe ich das Privileg in meinem Beruf sowieso Jogginghosen tragen zu dürfen! 

CORONACOASTER 

The Up’s and Down’s of a pandemic. One day you’re loving your bubble, doing work outs, baking banana bread and going for long walks and the next you’re crying, drinking gin for breakfast and missing people you don’t even like! @ ClaireRose

Corona betrifft uns alle! Es verändert unser Leben und wird in Zukunft auch weiterhin erstmal unser Leben begleiten! Und so schrecklich und stark (fremd)bestimmend Corona unser 2020 geprägt hat, habe ich auch viele Chancen und Positives erlebt! 

Die Ungewissheit und Unsicherheit hat uns vereint, uns erfinderisch werden lassen und gelehrt das Wesentliche zu betrachten mit der Aufforderung flexibel zu bleiben auch bei Gegenwind! 

Entwicklungsschritte – Meine, Deine, Unsere! 

2020 du denkwürdiges, verrücktes, schönes und beängstigendes Jahr! 

Meine berufliche Weiterentwicklung hat begonnen! Ich freue mich auf die Zukunft mit Sunny Side Up! Ich habe klare Visionen und freue mich diese weiter ausbauen und leben zu können!

Ich sage ja, zu persönlichen Veränderungen! Möchte mir selbst Pausen gönnen, Nein sagen können und Schwächen zugeben dürfen! Ja zu meiner Familie, meinem Anker und für mein Lagom! In naher Zukunft dann auch Ja zu meinem neuen Namen, bereit den Alten abzulegen! 

Die Zeit rennt, und sicherlich ist es nur noch eine Frage von Tagen oder Monaten, bis es Ruby auch macht! Mein Baby wird zum Kleinkind und findet nicht nur ihren Weg sondern auch ihre Stimme! Mein Kleinkind Henry wird zum kleinen Individuum, mit Schimpfwörtern und schwer zu beantwortenden Fragen! 

2020 du hast uns als Familie noch näher zusammenrücken lassen! Mit einem Feuerwerk sind wir ins Jahr gestartet und sind flexibel geblieben! Ich wünsche mir nun etwas mehr Stabilität und Gewissheit für 2021! Denn obwohl das worldwideweb noch einiges an Bastelideen zu bieten hat, habe ich genug von leeren Klopapier Rollen! 

Was erwartet mich 2021?

  • Läuft Ruby endlich los? 
  • Neurobasiertes Training, Aufbruch ins Neuland!
  • Wann kaufe ich mir endlich ein Keyboard und haue in die Tasten? 
  • Olympiastützpunkt Heidelberg, Tokio 2021 ruft, let’s get busyness!
  • Impfung Hurra? 
  • Der Traum vom Reisen….
  • Skifoan mit Henry!
  • mehr Move.Pause.Smile 

Motto 2021: Die Ruhe nach dem Sturm!